Ab jetzt Vollsortimenter

Lauber Fensterbau startet Produktion von Aluminium-Fenstern

Von Matthias Metzger

Nachdem die Nachfrage der Kunden immer größer geworden war, hat sich Lauber Fensterbau entschieden, neben Holz und PVC auch Fenster und Türen aus Aluminium herzustellen. Die neu gebaute Halle erweitert zudem die bestehende Holzfenster-Fertigung um 50 Prozent. Erfahren Sie mehr – inklusive Video.

An seinem Standort in Singen am Bodensee hat Lauber Fensterbau erneut groß investiert. Mit der Eröffnung einer dritten Halle im Juni hat das Familienunternehmen nicht nur die bestehende Holzfenster-Fertigung um 50 Prozent erweitert und einen neuen Lager-Logistik-Bereich in Betrieb genommen. In dem 4.500 Quadratmeter großen Neubau ist auch ein neuer Fertigungszweig untergebracht: Lauber Fensterbau ist nun Vollsortimenter und liefert neben Holz und PVC auch Fenster und Türen aus Aluminium.

Wachsende Nachfrage
„Der Markt hat diese Investitionen von uns verlangt. Wir bedienen damit die Nachfrage“, sagt Markus Lauber, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Bruder Michael leitet, im Gespräch mit GFF. Insgesamt sieben Millionen Euro sind nach seinen Angaben in Halle und Ausstattung geflossen. Die neue Halle ist für Lauber Fensterbau der vorläufige Höhepunkt der Investitionsmaßnahmen im Gewerbegebiet Tiefenreute, in welches das Unternehmen seine Fertigung nach und nach verlagert hat. Im Jahr 2012 zog die Holzfenster-Abteilung von der Firmenzentrale in Überlingen am Ried nach Singen. Im Jahr 2020 folgte die PVC-Fertigung (GFF berichtete).

Der Umzug war jeweils erforderlich geworden, da das Unternehmen am bisherigen Standort die Kapazitätsgrenzen erreicht hatte und dort, inmitten eines Wohngebiets, kein weiterer Ausbau möglich war. „Wir nehmen uns nicht gezielt vor, zu wachsen, aber die Nachfrage nach unseren Produkten ist einfach entsprechend groß und zwingt uns dazu, zu investieren“, erläutert Lauber.

Aluminium-Fertigung bei Lauber: Die Rufe wurden lauter

Eine steigende Nachfrage war es nun auch, welche die Erweiterung der Holzfenster-Halle erforderlich machte – und welche Lauber Fensterbau dazu brachte, die Produktion von Aluminium-Elementen aufzunehmen. „Der Markt wollte das so. Verschiedene Seiten sind mit dem Wunsch beziehungsweise der Anregung an uns herangetreten, dass wir unser Fertigungsprogramm um Fenster und Türen aus Aluminium erweitern sollen“, führt der Geschäftsführer aus.

„Wir nehmen uns nicht gezielt vor, zu wachsen, aber die Nachfrage nach unseren Produkten ist einfach entsprechend groß.“ Markus Lauber

Ein Fertighaushersteller beispielsweise, der von Lauber sämtliche Produkte vom Fenster über den Insektenschutz bis zum Rollladen bezieht, war es leid, wegen einer Aluminium-Haustür bei einem anderen Lieferanten vorstellig werden zu müssen, bei welchem er nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ein Hallenbauer vermisste bei seinem Aluminium-Fensterbauer die Lieferantenqualität, die er bei PVC und Holz von Lauber gewohnt ist.

Hohe Auslastung erwartet
Die Beispiele ließen sich beliebig fortführen. Aus diesem Grund geht Lauber nach aktuellem Stand auch davon aus, dass die neue Fertigung gut ausgelastet sein wird. Und wenn das nicht eintritt? Dann könnte das Unternehmen die Aluminium-Abteilung, in der künftig auch der Insektenschutz gefertigt werden soll, immer noch nutzen, um die Schalen für seine Holz/Aluminium-Elemente selbst herzustellen. Doch so weit denkt bei Lauber niemand. „Wir haben einen großen Stamm an Dauerkunden. Die brauchen zwar alle nicht die Masse an Aluminium-Elementen, in Summe kommt aber einiges zusammen“, ist der Geschäftsführer überzeugt.

Vollbearbeitung am Profil
Die Aluminium-Kunden beliefert Lauber mit Fenstern, Haustüren, Schiebetüren, Faltanlagen oder auch Pfosten-Riegel-Fassaden, die aus Profilen von Hueck by Hydro hergestellt werden. Die Bearbeitung der Stäbe erfolgt auf der modernen Fünfachs-CNC-Anlage Satellite XTE von Emmegi – das Herzstück der Fertigung.

Fräsen, Bohren, Schneiden, Trennen, Stanzen – was bei anderen Betrieben auf mehrere Maschinen und Stationen verteilt ist, erledigt bei Lauber allein das Bearbeitungszentrum. „Von der Holz- und Kunststofffertigung sind wir eine hohe Automatisation gewohnt. Aus diesem Grund gehen wir den Weg über die Vollbearbeitung am Profil, die bei reinen Metallbaubetrieben nicht sehr verbreitet ist“, sagt Lauber.

Erweiterung möglich
Nichtsdestoweniger stehen in der Halle auch zwei Doppelgehrungssägen, wie sie viele Betriebe zum Zuschneiden von Profilen nutzen: eine für die oben erwähnte Fliegengitterproduktion – und eine, um für Stoßzeiten in der Aluminium-Fertigung gewappnet zu sein und Auftragsspitzen abzufangen. Sollte sich die Auslastung in Zukunft einmal durchgehend am Maximum bewegen, gäbe es auch die Möglichkeit, die Fertigung zu erweitern. „Sollte einmal der Bedarf für ein weiteres Bearbeitungszentrum bestehen – der Platz dafür wäre da“, sagt Lauber.

Know-how rund um Aluminium
Neben der Maschinenausstattung braucht es beim Aufbau eines neuen Fertigungszweigs auch entsprechendes Know-how im Unternehmen. Hier profitiert Lauber Fensterbau davon, dass bereits vor mehreren Jahren ein Metallbauer seine Arbeit im Betrieb aufgenommen hat. Außerdem hat sich Markus Laubers Sohn Yannick intensiver mit dem Werkstoff auseinandergesetzt. Und: Sein jüngster Sohn Lucas, der Industriemechaniker gelernt hat, absolviert aktuell eine zusätzliche Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker außerhalb des Unternehmens. Das erworbene Wissen wird er anschließend in die heimische Aluminium-Abteilung einbringen.

Starker Familienverbund
Um die Familienbande zu komplettieren: Auch Michael Laubers Kinder Vanessa (Bachelor of Engineering Holztechnik) und Tobias (Glasermeister), beide in der Arbeitsvorbereitung für Holzfenster tätig, sowie Markus Laubers Tochter Franziska (Bachelor of Arts), die sich als Referentin Personal und Projekte u.a. um die Belange der 105 Mitarbeiter kümmert, arbeiten im Unternehmen. Ebenso die Ehefrauen der beiden Geschäftsführer, die Prokuristinnen Heike (Finanzbuchhaltung) und Simone (Endkundenberatung und Service).

Den Familienverbund sieht Markus Lauber als große Stärke des Unternehmens. „Wir ziehen alle an einem Strang und sind ein richtig gutes Team“, betont der Geschäftsführer. Nur so sei es auch möglich gewesen, die jüngsten Projekte umzusetzen und das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen.

 

Des gesamten Artikle gibt es bei GFF zu lesen:
https://www.gff-magazin.de/lauber-fensterbau-startet-produktion-von-aluminium-fenstern-317927/