Zurück zur Übersicht 12. März 2010 Musterfertigung mit Conturex 114 Flexibel in die Zukunft Durch die Einführung gesetzlicher Mindest – U-Werte an Fenstern erhöht die Energiepolitik die Schlagzahl. Zumindest in Europa sind an den umweltbedingten Prozessen fast alle Länder beteiligt. Die Produzenten von Fenster und Türen sind davon unmittelbar betroffen. Energiesparen hat in Gebäuden in erster Linie mit den Bauaußenteilen zu tun. Und hier spielen die Fenster mit durchschnittlich 25-30% Flächenanteilen an der Gebäudehülle eine erhebliche Rolle. In der Folge verringern sich die Lebenszyklen von Fenstersystemen rasant. Zukunftsfähig ist deshalb eine Fertigung solcher Bauteile nur, wenn flexibel auf neue Anforderungen reagiert werden kann. Im Zeichen des Klimawandels werden nachhaltige und energieeffiziente Produkte zu den Gewinnern zählen. Er wagt eine Prognose – Fensterbau Lauber Nicht nur im Krisenjahr 2009 sondern auch für das Jahr 2010 sagt Herr Markus Lauber, langjähriger und treuer Kunde des Hauses Weinig, eine Steigerung seines Umsatzes und seines Ertrages voraus. Wir wollen in dieser ersten Ausgabe unserer Produkt NEWS – Window System Solution No.1 – am Beispiel der Firma Lauber einen Produktionsablauf zeigen, welcher auf die oben erwähnten, verschärften Anforderungen abgestimmt wurde. Zunächst aber einen kurzen Einblick in die Firma Lauber. Die Maxime des erfolgreichen Fensterbauers, der in der Nähe des schönen Bodensees in Singen ansässig ist, lautet: „Flexibel. Zuverlässig. Kompetent“. Herr Gregor Lauber, der 1966 das Unternehmen gegründet hat, leitet mit seinen Söhnen Markus und Michael das mittelständische Unternehmen. Derzeit sind über 40 Mitarbeiter beschäftigt. Kunststoff-, Holz- und Holz-Alu Fenstersysteme werden auf modernsten Fertigungsstraßen hergestellt. Die gestiegenen Nachfragen von Wiederverkäufern, die Systemvielfalt und die Möglichkeiten der unterschiedlichen Gestaltung beim Holzfenster gaben den Anlass die Produktion dieser wertvollen Bauteile nochmals zu erneuern. „Es gilt auch die ausgefallensten Ideen der Architekten und der Kunden zu verwirklichen“, ergänzt Herr Markus Lauber. Diese Forderungen, nicht nur umzusetzen, sondern auch schneller und besser als der Wettbewerb zu sein, ist das Ziel. Nicht die Stückzahlen der Produkte alleine sind maßgebend, sondern ihre hohe Qualität und die kreative Vielfalt. Prozessverdichtung Was ist die Folge dieser stark dynamischen Entwicklung im Fenster- und Türenbereich? Hinter den Schlagworten IV 78, IV 92, 3-fach Verglasung, Niedrigenergie- und Passivhaus verbirgt sich viel Brisanz. Wer heute in ein starres Produktionssystem investiert, riskiert seine Zukunft. Und wer stehen bleibt, hat morgen schon den Anschluss verloren. Höchste Flexibilität ist Pflicht. Die Firma Lauber hat in enger Zusammenarbeit mit den Experten der „Fenster-Abteilung“ bei Weinig in Tauberbischofsheim und den erfahrenen Fachleuten von Weinig vor Ort ein interessantes Fertigungskonzept erarbeitet. Auf der diesjährigen Messe „Holzhandwerk/Fensterbau Frontale“, die vom 24. bis 27. März 2010 in Nürnberg stattfindet, kann man bei Weinig in Halle 9, Stand 304 dieses neue Konzept als Musterfertigung in Augenschein nehmen. Auf diesem Wege möchten wir den Herren der Firma Lauber nochmals unseren besten Dank übermitteln. Bei der Neukonzeption des Fertigungsablaufes wurde vor allem auf die Verkürzung der Arbeitsschritte und die Komprimierung der Prozesse geachtet. Das Konzept im Detail Am Anfang der Fertigung steht neben einer Vielblattsäge KM310 auch eine Optimierkappsäge Typ OptiCut S50. Beide Maschinen stammen aus dem Hause Weinig. Die erste Qualitätsstufe Die Qualität eines Fensters beginnt bereits beim Kalibrieren bzw. Aushobeln der Teile. Der Powermat 500 mit dem Weinig – Fensterpaket ist sicher die beste Lösung dafür. Da in der Fensterproduktion eine große Fertigungstiefe vorhanden ist, muss ein Hobelautomat vielseitige Aufgaben erledigen. Flexibilität, höchste Oberflächenqualität und Schnelligkeit ist gefragt. Es gilt die unterschiedlichsten Holzdicken der verschiedenen Fenstersysteme genau so abzudecken wie die Vielfalt der Leisten, die rund um das Fenster benötigt werden. Vor allem hochwertige Glasleisten sind gefragt. Und zwar mit Überfälzung, mit Retro-Profilen und in unterschiedlichsten Breiten an die jeweilige Glasdicke angepasst. Durch den Ablauf von Vorhobeln und Feinschlichten erhalten wir eine Oberflächengüte die nur noch einen Bruchteil des bisherigen Schleifaufwandes nach sich zieht. Je nach Holzart und Ansprüchen kann sogar ganz auf das Schleifen verzichtet werden. Erreicht wird die sehr gute Qualität durch entsprechende Spindelfolge und hohe Drehzahlen. Das Weinig-Fensterpaket des Powermat enthält eine ganze Reihe von Vorteilen. So sind die rechten und die oberen Aggregate mit pneumatischen Takten versehen, um innerhalb von Sekunden von Rohleisten-Austrennung auf vierseitig Hobeln umstellen zu können. Zu den weiteren Highlights gehören gesteuerte Achsen, für den Fensterbau modifizierte Anschläge, Kurzteilefähigkeit, Memory-System, Luftkissenführung und natürlich der sekundenschnelle Werkzeugwechsel durch das Weinig PowerLock-System. Alles in Allem erhält der Fenster- und Türenhersteller mit dem Powermat ein Leistungspaket an die Hand, das ihm erlaubt, mit extrem hoher Flexibilität und Geschwindigkeit eine hervorragende Qualität zu erreichen. Prozessverdichtung Das Herzstück der Fensterfertigung ist der Weinig – Conturex. Er ist modular aufgebaut und kann individuell auf Markt, Produkt und Stückzahl abgestimmt werden. In das Fertigungskonzept der Firma Lauber passte der Conturex 114 in idealer Weise. Der Wechsel von der arbeitsteiligen Produktion mit mehreren Maschinen zur integrierten Produktion mit einer Anlage wurde konsequent umgesetzt. Das Besondere der Lauber-Anlage ist der integrierte Fluttunnel. Über ein Längstransportband werden die fertig bearbeiteten Einzelteile allseitig imprägniert und auf einem großen Auslaufquerförderer abgelegt. Die Trocknungszeiten sind auf den Ablauf so abgestimmt, dass die Teile am Ende des Bandes sofort weiter verarbeitet werden können. Das Resultat ist eine hohe Anlagennutzung und eine fast mannlose Fertigung. Zwischenstapeln, Sortieren und Transportieren entfallen komplett. Durch die Konzentration der Arbeitsschritte wird weniger Platz, sowohl für die Anlage als auch für das Handling der Teile, benötigt. Transportwege zwischen den unterschiedlichen Maschinen entfallen, weil das Werkstück am Conturex komplett bearbeitet wird. Die Liegezeiten der Fenster- und Türenteile verringern sich. Ausschuss- und Fehlteile werden minimiert. Es kommt nicht mehr zu Beschädigungen und Verschmutzungen der Teile – zeitaufwendige Nachbearbeitung entfällt. Resultat ist ein gleichmäßiger und homogener Teilefluss durch die komplette Fertigung. Hinzu kommt, dass die Anlage auch in Nebenzeiten produziert, so z. B. in Pausen und bei einer eventuellen Schichtverlängerung. Der Maschinenbediener wird nur zu einem Bruchteil seiner gesamten Arbeitszeit an dem Conturex benötigt. Er steht mit der überwiegenden Zeit für die Vor- und/oder Nachbehandlung der Teile zur Verfügung. Weinig hat den Begriff der rahmenweisen Fertigung maßgeblich geprägt. Ohne Sortieraufwand werden die benötigten Teile immer in der Reihenfolge produziert, wie sie auch in der Weiterverarbeitung benötigt werden. Dieses vorteilhafte Prinzip wurde auch auf dem Conturex beibehalten. Alle benötigten Teile eines Fensters oder eines Fensterelementes werden in einem Durchlauf nacheinander hergestellt, z. B. Flügelprofile, Rahmenprofile, Querkämpfer, Pfosten oder Sprossen. Der große Vorteil einer solchen Produktionsweise liegt auch darin, dass – sobald das letzte Teil eines Rahmens bearbeitet wurde – unabhängig von der Teileanzahl und von einer Teilesortierung dieses komplett zur nächsten Produktionsphase transportiert werden kann. Da bei dem vorgestellten Konzept die Imprägnierung noch innerhalb der Conturex–Anlage erfolgt, sind die weiteren Arbeitsschritte das Dübeleintreiben sowie das Verleimen und Verpressen. Diese Arbeitsschritte erfolgen ohne weiteres Zwischenstapeln und Sortieren. Besonderes Augenmerk bei der Komplettbearbeitung richtet sich auf die Beschlagstechnik. Die erforderlichen Bearbeitungen, wie Griffoliven, Ecklager, Scherenlager, Schlosskästen, Bandbohrungen, ja sogar die Signierbohrungen für die Schließstücke, werden mit Hilfe eines multifunktionalen Mehrspindelbohrkopfes im Durchlauf mit eingebracht. Ergebnis ist eine erhebliche Vereinfachung und Zeiteinsparung bei der Beschlagsmontage. Zukunftsfähig Sollten sich die Ansprüche zu einem späteren Zeitpunkt ändern, kann der Conturex jederzeit erweitert werden. Mit neuen Werkzeugen, andere bzw. zusätzliche Winkelgetriebe, Erweiterung der Software oder einer schrittweise Ergänzung zusätzlicher Fenstersysteme wächst die Anlage mit den Anforderungen. Weinig Unirex 100D Zu den klassischen Engpässen in der Fenster- und Türenfertigung gehört immer noch das Dübelsetzen und das Dübeleintreiben. Vor allem wenn die Fenstersysteme auf Konter-Dübeleckverbindungen umgestellt werden, erhöht sich die Anzahl der Dübel beachtlich. Je nach Mengenleistung kommen schnell 1000 Dübel und mehr pro Schicht zusammen. Weinig hat wieder einen Schritt in die Entwicklung von praxisgerechten Maschinenlösungen gemacht. Der neue Dübeleintreibautomat ergänzt ideal den Produktionsablauf der Weinig Fenstermaschinen. Damit können durchgängige und vor allem abgestimmte Projektlösungen, vom Zuschnitt über das Hobeln und Leistenprofilieren, die Komplettbearbeitung auf dem Conturex bis zur Dübelverarbeitung, angeboten werden. Getreu dem Weinig-Motto 100% Massiv. Der 3-achsgesteuerte CNC-Dübelautomat Unirex 100D erledigt alle anfallenden Dübelarbeiten an Fenster- und Türenteilen. Am ruhenden Werkstück wird Leim in das Dübelloch eingebracht und der Dübel eingetrieben. Eine zusätzliche elektronische Überwachung prüft den sicheren und genauen Sitz des Dübels. Wie alle anderen Maschinen erhält auch die Unirex 100D die benötigten Daten für die Dübelbilder von der Weinig Nexus-Steuerung oder von einer Fensterbausoftware. Durch die Mehrfachnutzung der ohnehin vorhanden Daten, wird ein erheblicher Kostenvorteil erreicht. Zusammenfassung: Die Musterfertigung Fenster der Firma Lauber ist eine hochmoderne Fertigungszelle, die fast ausschließlich mit Weinig Maschinen ausgestattet ist. Der ausgeklügelte Fertigungsprozess beginn mit einer Optimierkappsäge vom Typ OptiCut S50, welche für minimalen Schnittverlust und sinnvolle Teileoptimierung sorgt. Exakte Kalibrierung mit hochwertiger Oberflächengüte sowie eine vielfältige Leistenfertigung wird mit dem Powermat 500 erzielt. Die rahmenweise Komplettbearbeitung aller Fenster- und Türenteile mit integrierter Imprägnierung erfolgt auf der Kehlmaschine, dem hochmodernen Bearbeitungszentrum Conturex 114 und die neueste Entwicklung, die Unirex 100D, erledigt sicher und komfortabel das Dübeln. Alle Maschinen nutzen die einheitliche Weinig–Software Nexus. Dadurch ist die Mehrfachnutzung der vorhandenen Daten an allen Anlagen garantiert. Beitrags-Navigation 4000 Euro Spende an den TSV [Nächster Beitrag]